Hallo Linda!
RoundRobin ist ein Begriff aus dem Bereich der Informatik, und meint z.B. die Verteilung der Auslastung von einem Web-Server. Dabei wird, anstatt die gesamten Last auf einen Server zu leiten, diese auf mehrere kleinere Server verteilt, sodass jeder Serverzugriff zum jeweils nächsten Server geleitet wird. Im Bereich der Online-Forschung gibt es einen RoundRobin in diesem Sinne nicht, denn technische Fragen wie Serverauslastung interessieren die Forscher weniger, als konzeptionelle Fragen.
Eine Analogie zu dem IT-RoundRobin kann man jedoch in der sog. Zufallsverteilung der Probanden sehen. Hierbei wird die gesamte Probandenmasse auf mehrere Fragebögen aufgeteilt (eine derartige Aufteilung findet z.B. in experimentellen Forschungsdesigns Anwendung). Dabei versucht man, um den Selektionsbias zu vermeiden, die Probanden zufällig in eine der Experimentgruppen zu verteilen.
Ein Selektionsbias tritt meistens automatisch durch die Art der Bekanntmachung auf. So laufen wir als Forscher z.B., wenn wir die Links zu unseren Fragebögen in verschiedenen thematischen Foren setzten, Gefahr, dass das Forum-Auditorium bereits bestimmte Charakteristiken hat. Beispielsweise könnten die Besucher eines Forums nur Medizinstudenten und Besucher eines anderen Forums Finanzanalytiker sein. Wenn wir die beiden Forem als alleinige "Quellen" für jeweilige Fragebögen verwenden, so werden in einem der Fragebögen entsprechend Medizinstudenten überrepräsentiert, die Finanzanalytiker unterrepräsentiert und vice versa. Um die Medizinstudenten und Finanzanalytiker zwischen den beiden Fragebögen mehr oder weniger gleichmäßig zu verteilen und damit die Ergebnisse verallgemeinerbarer zu machen, versucht man, jedem Mitglied der beiden Probandengruppen einen der beiden Zielfragebögen zufällig zuzuweisen. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass sich jeder der Fragebögen auf eine ungefähr ähnliche Probandenbasis bezieht. Damit können die evtl. festgestellten Unterschiede in den Ergebnissen beider Fragebögen auf unterschiedliche von Experiment-Settings (und nicht auf die Unterschiede zwischen den Probandengruppen) bezogen werden.
Um nun die zufällige Aufteilung aller Probanden zwischen allen (in einem Forschungsdesign vorhandenen) Fragebögen zu gewährleisten, erstellt man ein Skript, der für die zufällige Zuweisung eines Probanden zu einem der Fragebögen sorgt. Ist dieses Skript auf einem Webserver abgelegt, so verteilt man dann unter den Probanden nicht die Links zu einzelnen Fragebögen, sonden einen Link zu dem "Zufallsskript", welcher dann den Probanden zufällig zu einem der Fragebögen führt.
Die Beispiele für solche Skripte sowie einige weitere Anweisungen kann man
diesem verlinkten forum-Beitrag entnehmen.
MfG,
Support